Chronik

Wir blicken zurück – 125 Jahre FF Pollanten

1862 wird erstmals eine Feuerwehr in Pollanten erwähnt. Nach einem Protokoll vom 13. Juni 1875 wurde der Körbler Martin Seemann von Pollanten zum Feuerwehrhauptmann gewählt. Laut einem Verzeichnis vom 26. September 1875 gehörten 60 Mitglieder der damaligen Pflichtfeuerwehr an, unter Hauptmann Johann Meyer und Kommandant Johann Daumann. Die Wehr war bereits seit 1862 mit einer fahrbaren Spritze ausgerüstet.

Am 5. April 1889 erließ der Kgl. Bezirksamtmann Engel von Beilngries einen Aufruf an die Gemeinde Pollanten zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Diese erfolgte allerdings erst am 26. Dezember 1895 mit 23 Gründungsmitgliedern und folgender Vorstandschaft:

Vorstand: Lehrer Schug
Hauptmann: Franz Sengl
Requisitenmeister: Franz Schleer
Adjutant: Johann DreßI
Rottenführer: Johann Koller

Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten vom 26. Dezember 1895 waren:

Name Wohnort Tätigkeit
Lehrer Schug Pollanten Vorstand
Franz Sengl Pollanten Hauptmann
Franz Schleer Pollanten Requisitenmeister
Johann Dreßl Pollanten Adjutant
Johann Koller Pollanten Rottenführer
Franz Schmidt Pollanten
Josef Kienlein Eismannsberg
Johann Meyer jun. Pollanten Steigerführer
Georg Seitz Pollanten
Michael Götz Pollanten
Michael Hummel Wolfersthal
Johann Böhm jun. Pollanten
Johann Böhm sen. Pollanten
Johann Brendl Pollanten
Marlin Heid Wolfersthal
Johann Oegl Pollanten
Johann Zeller Pollanten
Nikolaus Lang Eismannsberg
Michael Merl Pollanten
Konrad Fuchs Pollanten
Vitus Guth Pollanten
Johann Meyer sen. Pollanten
Johann Eichinger Pollanten

Es entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Von den geringen Einnahmen aus Christbaumversteigerungen und Mitgliedsbeiträgen (pro Monat 10 Pfennig) mussten schon erhebliche Ausgaben bestritten werden.

In der Generalversammlung vom 19.2.1922 wurden Willibald Schwarz und Anton Traub für 25-jährige Dienste ausgezeichnet. Erstmals wurden zwei Sanitäter aufgestellt: Johann Blomeier für Pollanten und Georg Schmauser aus Grubach für auswärts.

Der Jahresbeitrag wurde auf zwei Mark festgesetzt, 1923 auf 300 Mark (Inflationszeit!), 1924 auf 60 Pfennig, 1926 auf 20 Pfennig. 1923 wurde das Vereinsguthaben von 30.000 Mark beim hiesigen Darlehenskassenverein angelegt.

1924 umfasste die Wehr 68 Mitglieder: 53 Aktive, 12 Passive und 3 Ehrenmitglieder.

Michael Böhm aus Pollanten und Georg Kienlein aus Eismannsberg wurden für 25-jährige Dienstzeit geehrt. 1926 Johann Gehr und Xaver Götz aus Pollanten.

Die Generalversammlung vom 20.1.1929 ernannte man Vorstand Hauser zum Ehrenvorstand und Kommandant Bittner zum Ehrenkommandanten.

In der Generalversammlung vom 17.4.1935 wurde ein 2. Hornist aufgestellt.

Im Jahr 1936 fanden 12 Übungen und 4 Versammlungen statt.

Ab 6.3.1938 wurde nicht mehr zur Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, sondern zum Jahreshauptappell der Feuerlöscherpolizei eingeladen. Der Mitgliederstand steigt auf 121, davon 87 Aktive, 14 Passive und 20 Ehrenmitglieder.

Das Gasthaus Kellner ist seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr das Vereinslokal.

Für die Zeit während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) finden wir keine Aufzeichnungen. Die meisten Männer der Wehr und der Gemeinde Pollanten wurden zum Wehrdienst einberufen und leisteten anschließend Kriegsdienst an verschiedenen Fronten.

Zum Kriegsende hatte Pollanten 21 Gefallene und 14 Vermisste zu beklagen. Nach dem Krieg wurden allgemein die Feuerwehren mit Genehmigung der Besatzungsmächte wiederaufgebaut. 1948 umfasste die Ortswehr bereits wieder 52 Mitglieder, davon 40 Altmitglieder. Am 24. Juni 1951 fand in Pollanten das 55-jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten statt mit Besuch der Feuerwehren aus Neumarkt/OPf. und Berching.

Auch Spaß gab‘s bei der Feuerwehr: Ende Juli 1951 wettete die Freiwillige Feuerwehr Wappersdorf gegen die Freiwillige Feuerwehr Pollanten mit der Behauptung, die Pollantener Wehr könne mit ihrer Spritze nicht über den Weihersdorfer Kirchturm reichen. Dies erwies sich als Trugschluss, denn die Pollantener Wehr schaffte die Aufgabe spielend. Doch die Wappersdorfer kamen mit ihrer Einheitsspritze nicht zurecht und bezahlten folglich die Wette: einen „Sauhammer“ und dazu reichlich „Löschwasser“ (Bier). Gemeinsam feierte man so dann in lustiger Gesellschaft. Allen Teilnehmern blieb diese reizvolle Wette unvergesslich in Erinnerung.

1958 verzeichnete die Wehr 20 Neuzugänge, doch bereits 1960 erreichte sie einen Tiefpunkt. Man erwog sogar, eine Pflichtfeuerwehr einzuführen. 1961 ging‘s wieder aufwärts unter den Kommandanten Michael Spangler und Adolf Bittner, so dass bereits am 19. August 1961 die 1. Leistungsprüfung mit Erfolg abgelegt werden konnte.

Am 16. Juni 1963 kamen etwa 600 Feuerwehrmänner von 29 Wehren zum Fest der Fahnenweihe nach Pollanten. Pater Augustin Spieß, Pfarrer von Pollanten, weihte die neue Fahne.

Patenverein war die Freiwillige Feuerwehr Berching. In einer großen Schauübung nachmittags zeigte die Ortswehr beachtliche Leistungen.

Für besondere Verdienste erhielt der langjährige Vorstand Karl Fuchs die Goldmedaille vom Bayer. Innenministerium, Körner aus Grubach die Medaille in Silber. Jagdpächter Max Loichinger aus Neumarkt wurde für tatkräftige Förderung des Vereins zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr ernannt.

1964 wurde ein neues Feuerwehrauto (Löschfahrzeug Ford Taunus Transit) für 15.000 Mark gekauft und am Erntedankfest geweiht: „Der heutige Tag wird als markanter Punkt in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr von Pollanten eingehen.“, sagte Bürgermeister Hugo Bittner bei der Weihe. Für 25-jährige Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr wurden geehrt: Alfons Kobras von Pollanten und Georg Böhm von Grubach. Am 11. Oktober konnte man in der Heimatzeitung lesen: „Pollanten die Musterfeuerwehr im Landkreis Beilngries“. Die zweitgrößte Landgemeinde des Landkreises Beilngries besitzt heute eine Feuerwehr mit dem höchsten Ausbildungsstand, eine Löschgruppe mit silbernem Leistungsabzeichen als einzige im Landkreis, dank der Verdienste des Kommandanten und Kreisbrandmeisters Michael Spangler. Auf Grund weiterer Verdienste wird Michael Spangler 1968 mit 36 Jahren zum Kreisbrandinspektor ernannt. Hier sei ein kurzer Überblick über die verschiedenen Leistungsprüfungen der Wehr wieder-gegeben. Am 15. Oktober 1966 hatte Pollanten die erste Jugendgruppe (im Landkreis) mit dem Silbernen Leistungsabzeichen. Für die Wehrmänner gab es bereits das erste „Gold“.

Am 3. März 1968 wurde von der Feuerwehr ein Theater unter Leitung von Anton Lang aufgeführt, der Erlös sollte dem Neubau eines Feuerwehrhauses dienen.

Am 14. Juni 1970 konnte der Ortspfarrer, Pater Augustin, das neue Feuerwehrhaus, das mit 30.000 Mark Aufwand erbaut worden war, einweihen. Wenige Tage vor Auflösung des Landkreises Beilngries (1.7.1972) sprach Landrat Pröll dem Kreisbrandinspektor Michael Spangler als einem 200 %igen Feuer-wehrmann öffentlichen Dank für die Ausbildung der 86 Feuerwehrgruppen im Landkreis Beilngries aus. Für seine vielen Verdienste wurde ihm 1973 vom Regierungsvizepräsidenten Dr. Max Zaha das Steckkreuz, die höchste Auszeichnung an Feuerwehrmänner in Bayern, verliehen.

Am 28. Juni 1974 holte die 2. Löschgruppe die Stufe III/3 Gold/Blau und am 12. Juli 1974 die 3. Löschgruppe die Stufe III/3. 1974 und 1975 nahmen mehrere Jugendliche an einem Wissenstest teil. Am 25. Juli 1976 legte eine Löschgruppe die Stufe 3/2, eine andere die Stufe 3/3 ab. Am 17. Juli 1976 fand eine Leistungsprüfung Stufe 3/2 Gold/Grün mit Michael Spangler, am 10. August 1976 ebenfalls Stufe 3/2 Gold/Grün mit Johann Oegl

statt. Die 6. Gruppe legte am 7. April 1978 das „Bronzene“ ab. 1979 werden mit fortschreitendem Eifer weitere Prüfungen abgelegt. Am 7.4.1979 schaffte die 5. Löschgruppe das Leistungsabzeichen der Stufe II (Silber) Am 14.9.1979 bestanden die 7. und 8. Löschgruppe die Stufe 1 (Bronze) Am 6.4.1981 legte die 6. Gruppe die Stufe II Silber ab und am 26.6.1981 unterzogen sich die 3. und 4. Gruppe zwei Leistungsprüfungen in allen Stufen. Am 8.5.1982 wurden wiederum zwei Leistungsprüfungen durchgeführt.

Leider musste die Wehr auch des Öfteren den Ernstfall proben und bei verschiedenen Bränden Einsatzhilfe leisten. So z.B. am 6.1.1926 beim Scheunenbrand in Pollanten

Hs. Nr. 4, am 24.7.1932 bei einem Großbrand in der Wegscheid bei Pollanten. Am 8. Juli 1951 fuhr die Wehr nach Wirbertshofen bei Berching, wo durch Blitzschlag mehrere Gebäude niederbrannten. Infolge Wassernot musste selbst mit Jauche gelöscht werden. Außer den genannten Brandfallen fuhr die Wehr auch zu Einsätzen in die Umgebung. 1955 wurde die Freiwillige Feuerwehr nach Grubach gerufen zu einem Haus- und Scheunenbrand bei Josef Großhauser.

Am 14.12.1973 wurden folgende Feuerwehrmänner für 25jährige aktive Mitarbeit geehrt: Johann Oegl, Lorenz Kienlein, Michael Stephan und Franz Rackl. Arnold Brendel erhielt das Silberne Zivilabzeichen als Fahnenträger.

Bei der Generalversammlung mit Neuwahlen am 9.5.1974 wurde folgende Vorstandschaft gewählt: 1. Vorstand: Oegl Johann, 2. Vorstand: Bittner Adolf. 1. Kommandant: Bittner Adolf, 2. Kommandant: Luber Hans-Georg, Kassier: Großmann Xaver, Schriftführer: Blaser Julius und Gerätewart: Pitschuch Anton. 1974 gab es schon 4 Lösch-gruppen mit folgenden Einteilungen für Gruppe 1 Löschmeister Bitter Adolf, für

Gruppe 2 Löschmeister Kienlein Lorenz, für Gruppe 3 Löschmeister Luber Hans-Georg und für Gruppe 4 Löschmeister Fuchs Reinhard.

Ab 1. Mai 1974 wurden wieder Protokollbücher durch Schriftführer Julius Blaser geführt. Am 18. Februar 1975 begann ein Erste-Hilfe-Kurs für die Freiwillige Feuerwehr in Pollanten, 30 Männer nehmen daran teil. Bayerisch-Zell ist das Reiseziel einer Busfahrt am 24. Mai 1975.

Der 2. April 1976 ist ein Tag zahlreicher Ehrungen. Für 40-jährige aktive Tätigkeit wurden Arnold Brendel und Julius Blaser geehrt. Geehrt für 25-jährige aktive Tätigkeit wurden Josef Blomenhofer, Andreas Beller, Eduard Fuchs, Gabriel Fuchs, Konrad Fuchs, Xaver Großmann, Michael Hummel, Alois Kienlein, Georg Luber, Johann Simon, Michael Sippl und Nikolaus Wittmann.

Vom 19. bis 20. Juni 1976 nahm die Wehr am 100-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr in der Patenstadt Obernberg/Österreich teil. Am 13. März 1976 wurde Bürgermeister und langjähriger Vorstand Hugo Bittner von der Freiwilligen Feuerwehr zum Ehrenvorstand ernannt. Bei der Jahreshauptversammlung am 4. März 1977 wurde der Maschinist Konrad Kellner für 20-jährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet. Bei der Jahreshauptversammlung vom 10. März 1978 beschloß man den günstigen Kauf eines Tanklöschfahrzeuges von der Neumarkter Wehr für 3.500 Mark, sowie die Teilnahme bei der Fahnenweihe des Schützenvereins Pollanten am 2. Juli 1978. 8 Feuerwehr-männer erklärten sich bereit bei dem stattfindenden Pokalschießen teilzunehmen und für dieses Fest einen Pokal zu stiften.

Am 4. März 1977 wurde beschlossen, dass man den alten Brauch bei Beerdigungen von Feuerwehrmännern das Sargtragen vom Leichenhaus zum Grabe beibehalten wird. Am 22. Oktober 1977 wurde ein zünftiger Kameradschaftsabend mit verschiedenen Einlagen im Gasthaus Kellner abgehalten.

Neue Mützen und Jacken wurden angeschafft. Hemden und Binder mussten aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Am 13. November 1978 wurde bei einer außerordentlichen Versammlung beschlossen den verstorbenen Feuerwehrmännern alljährlich eine Messe lesen zu lassen. Für 40-jährige Dienstzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten wurden am 2. März 1979 Josef Schmauser, Franz Rupp, Egid Fuchs, Alfons Kobras, Josef Luber, Bernhard Bauer, Michael Heid, Georg Böhm (Grubach) und Matthäus Christoph geehrt. Unser langjähriger 1. Kommandant Bittner Adolf erhielt vom 1. Vorstand einen Zinnteller für 10-jährige unermüdliche Tätigkeit.

Mit beiden Feuerwehrautos unternahmen 20 Feuerwehrmänner am 17. Juni 1980 eine Orientierungsfahrt in das östliche Gemeindegebiet, bei dem auch Pfarrer Knoll teilnahm. Die Vorstandssitzung vom 22. Juli 1980 beschloß ein eigenes Ortswappenschild an den Feuerwehruniformen zu tragen. Am 29. November 1979 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr beschlossen eine Feuerwehrchronik aufzustellen, damit sie in der Gesamtfassung in der Großgemeinde zur 1100-Jahr-Feier im Jahre 1983 mit herauskommt. Am 3. Dezember 1979 traf man sich das erste Mal. Bei der Jahreshauptversammlung am 8. März 1980 wurde beschlossen den Unkostenbeitrag, den ein jeder Feuerwehrmann bei einer Festlichkeit hat von 10 DM auf 15 DM heraufzusetzen.

Bei der Vorstandssitzung vom 4. November 1980 wurde der Stand der Chronik angegeben, man kam nur schleppend vorwärts, da es an Unterlagen mangelte und die vorhandenen schlecht leserlich waren. Somit beschloss man sich ab sofort einmal in der Woche zu treffen.

Als Patenverein nahm die Wehr an den Festlichkeiten bei der Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr in Erasbach vom 24. bis 26. Juni 1981 teil. Als Ehrenjungfrauen fungierten Bittner Monika, Hirscheider Claudia und Kienlein Manuela. Sie sagten Gedichte auf und übergaben das Erinnerungsband von der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten. Vorstand Johann Oegl überreichte einen Zinnteller sowie einen Geldbetrag. Bei der Jahreshauptversammlung vom 13. März 1981 wurde beschlossen, den Jahres-beitrag von 2 DM auf 5 DM zu erhöhen. Die Chronik war auch fertiggestellt. Schriftführer Julius Blaser übergab Vorstand Johann Oegl in Kurzform die Chronik und dankte dem 1. Vorstand Johann Oegl, 2. Vorstand Siegfried Hauser, 1. Kommandant Anton Pitschuch und seiner Mutter, 2. Kommandant Adolf Bittner, Kassier Xaver Großmann und KBI Michael Spangler für die Überlassung seines Archivs.

Zugunsten des Kindergarten Pollanten veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr ein Gartenfest im Kellner-Garten am 30. August 1981. Albin Luber spendete ein Spanferkel, Siegfried Hauser machte es bratfertig und gab dazu die Semmeln. Am 13. Oktober 1981 fand in Pollanten eine Filmvorführung von der Fahnenweihe in Erasbach statt. Dabei erhielt jeder der teilnehmenden Feuerwehrmänner ein Erinnerungsgeschenk vom Jubiläumsverein.

Am 17. Juni 1982 wurde vom 1. Vorstand Johann Oegl an die Feuerwehrkameraden der Vorschlag gebracht das 90-jährige Gründungsfest 1985 abzuhalten. Am 9. November 1982 wurden 200 Stück Ärmelzeichen vom Pollantener Wappenbild bestellt. Die Feuerwehrfahne wurde gegen Feuer und Diebstahl versichert. Beim Kameradschaftsabend am 8. Oktober 1982 wurde KBI Michael Spangler zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten ernannt. Zur 1100-Jahr-Feier der Stadt Berching im Juni 1983 stellte die Freiwillige Feuerwehr einen eigenen Festwagen. „Keltensiedlung Pollanten“ und nahm auch am 20-jährigen Gründungsfest der Stadtkapelle Berching im Rahmen der Festwochen teil.

Am 10. Dezember 1983 wurde einstimmig beschlossen, das 90-jährige Gründungsfest am 15./16. Juni 1985 im Garten beim Gasthaus Kellner in einem kleinen Zelt abzuhalten. Daraufhin wurde ein Festausschuss mit Oegl Johann, Hauser Siegfried, Großmann Xaver, Bittner Adolf, Blomenhofer Albert, Fuchs Bernhard, Pospischil Wolfgang, Luber Hans-Georg, Oegl Richard, Blaser Julius und Bittner Hugo gegründet.

An der 110-jährigen Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Berching am 19.11.1983 wurden folgende Feuerwehrmänner geehrt: für 25-jährige aktive Dienste: Bittner Adolf, Seitz Alfons, Böhm Ludwig, Weidinger Johann, Böhm Johann, Zäuner Alban, Kellner Konrad, Bayerschmidt Franz. Für 25-jährige passive Zugehörigkeit: Böhm Andreas, Schuderer Alfons, Fuchs Konrad, Schuderer Karl, Kobras August, Schmidt Johann, Lang Anton sen. Zum Jahresende (10.12.1983) wurden an Konrad Fuchs und Xaver Großmann die Urkunden zur Ehrenmitgliedschaft überreicht. Arnold Brendel erhält eine Urkunde für 20-jährige treue Dienste als Fahnenträger.

In der Jahreshauptversammlung vom 10. Februar 1984 erfolgte die Wahl der Vorstandschaft: 1. Vorstand: Oegl Johann, 2. Vorstand: Hauser Siegfried, 1. Kommandant: Oegl Richard, 2. Kommandant: Bittner Adolf, Kassier: Großmann Xaver, Schriftführer: Blaser Julius, 1. Gerätewart für Tanklöschfahrzeug: Zäuner Alban, 2. Gerätewart für TSA: Pitschuch Anton, Fahnenträger: Stampfer Reinhard, Wibmer Roland und Pitschuch Anton.

1991 wurde beschlossen den Übungsraum im Feuerwehrhaus zu sanieren, die mit Eigenleistung im Jahr 1992 beendet wurde. Ebenso fand in diesem Jahr zu ersten Mal eine Leistungsprüfung der Damengruppe statt. Die Gruppe bestand aus 9 Damen. 1993 wurde das TLF16 wieder an die FF Neumarkt verkauft, da es keinen TÜV mehr bekommen hatte.

1995 war ein großer Höhepunkt in der Geschichte der FF Pollanten, das auch einen tragischen Unfall und nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz mit sich brachte. Am 07.05.1995 stürzte ein Segelflugzeug nahe Pollanten ab, was dem Piloten das Leben kostete. Am 28.05.1995 konnte das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden. Bei diesem großen Festwochenende war Erwin Huber der Festredner beim politischen Frühschoppen, der das Jubiläum einläutete. Eine Rocknacht und ein erstmals abgehaltenes Tauziehen mit verschiedenen Gruppen aus der Gemeinde rundeten das Festprogramm ab. Unvergessen bleibt der Sieg der Feuerwehrdamengruppe über die Stadtratsmitglieder der Gemeinde Berching. Des Weiteren hatten Bauchtänzerinnen einen Auftritt und zum Festzug nahmen 107 Vereine aus der Umgebung teil. An diesem Wochenende wurde Johann Oegl zum Ehrenmitglied ernannt. Nach dem großen Jubiläum, wurde es in den folgenden Jahren absichtlich wieder ruhiger im Vereinsleben.

Ein weiterer großer Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins war der Umbau des Feuerwehrhauses. Nach Um- und Anbau wurde das Haus am 25.05.2002 feierlich eingeweiht und damit auch eine Tradition geboren. Seit dieser Einweihung gibt es das jährliche Straßenfest am Vatertag. Für diese Renovierung leisteten die Feuerwehrkameraden unzählige Stunden an freiwilliger Arbeit. 2002 wurde auch Sigi Müller zum 1. Vorstand gewählt und Siegried Hauser wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Das Vereinsleben kam auch nicht kurz und so wurde ein Jahr später vom 29.05. – 01.06.2003 ein Ausflug nach Hamburg, mit einem Abstecher nach Helgoland unternommen.

Im Jahr 2004 wurde das umgebaute Haus mit einem Beamer und Leinwand ausgestattet. Auf der Jahreshauptversammlung wurde auch beschlossen, dass zukünftig alle über 60-jährigen den Mitgliedsbeitrag zu bezahlen haben. 2005 fand ein weiterer Vereinsausflug nach Bad Segeberg – Großer Plöner See – Kiel vom 26.05. – 29.05.2005 statt. In diesem Jahr waren etliche Veränderungen in der Vorstandschaft. So legte Klaus Meier sein Amt als 1. Kommandant nieder und auf der Jahreshauptversammlung wurden Tobias Bayer als neuer Kommandant mit Georg Thumann als sein Stellvertreter gewählt. In der letzten Vorstandschaftssitzung des Jahres, am 29.12.2005 erfolgte die Ernennung von Klaus Meier zum Ehrenkommandanten.

Im selben Jahr wurde auch die SMS-Alarmierung angeschafft, damit alle Aktiven un-abhängig der Sirene zum Einsatz gerufen werden können. Dieses System ist auch heute noch bei uns aktiv. Kostenseitig hat uns hier die Stadt Berching unter die Arme gegriffen, den Unterhalt bestreiten wir selbst. Als letztes wurde noch unser WC Wagen für 350 verkauft.

2006 führten wir zum ersten Mal ein Starkbierfest durch, das mit einem kleinen Verlust abgeschlossen wurde. Der Verlust wurde dann im folgenden Jahr mit dem zweiten Starkbierfest ausgeglichen. 2007 ging der Vereinsausflug nach Süden, genauer nach Kärnten und zum Klopeiner See.

2008 kehrte Klaus Meier wieder aktiv zurück und wurde wieder zum 1. Kommandanten gewählt. Ein weiterer Vereinsausflug führte 2009 nach Emsland, wieder hoch in den Norden Deutschlands. Am 23.01.2010 erklärten auf der Jahreshauptversammlung beide Kommandanten ihren Rücktritt und nachdem auch auf einer außerordentlichen Aktivenversammlung kein Kommandant gewählt werden konnte, wurde Tobias Bayer von der Stadt Berching übergangsweise als neuer Kommandant ernannt. Auf weiteren Aktivenversammlungen in diesem Jahr wurden dann Sebastian Fuchs als 1. Kommandant und Christian Rupp als sein Stellvertreter gewählt.

Einer der letzten bisherigen Vereinsausflüge führte 2011 nach Lauenburg bzw. an die Ostsee. Plötzlich und unerwartet verstarb 2011 unser geschätztes Mitglied Michael Hauser. Zudem erklärte Sigi Müller seinen Rücktritt als 1. Vorstand. Erst auf der zweiten außerordentlichen Mitgliederversammlung 2012 konnte Michael Spangler zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt werden. In einer Satzungsänderung wurde beschlossen, dass die zukünftige Amtszeit nur 3 Jahre beträgt, statt wie bisher 6 Jahre. Am 16.11.2013 fand ein wunderbarer Kameradschaftsabend mit unserem Patenverein, der FF Ernersdorf, im Feuerwehrhaus statt. Des Weiteren verließ uns in diesem Jahr unser Ehrenkommandant Adolf Bittner.

2014 wurde der jetzige Übungsraum renoviert und technisch weiter aufgerüstet. 2015 verstarb unser langjähriges Ehrenmitglied Siegfried Hauser. In selben Jahr wurde auch ein weitreichender Antrag an die Stadt Berching gestellt. Die FF Pollanten wollte ein neues TSF-W und MTW. Die Realisierung sollte noch ein paar Jahre dauern. 2016 nahmen wir erstmals am Ferienprogramm der Stadt Berching teil. An diesem Tag nahmen sich ein paar Kameraden Zeit, um Kinder an einem Tag in den Sommerferien mit kurzweiligen Spielen rund um die Feuerwehr, unsere Aufgaben und Kameradschaft näher zu bringen. Dieser Tag ist seitdem ein fester Bestandteil in unseren jährlichen Terminen. 2017 hielten wir Wahlen durch bei der der neue 1. Vorstand Michael Gerber und 2. Vorstand Christian Seitz gewählt wurden. Im selben Jahr verstarb unser geschätztes Ehrenmitglied Julius Blaser.

Seit 06.03.2018 beschäftigt sich Vorstand und Festausschuß mit dem anstehenden 125-jährigen Gründungsfest-Jubiläum. 2018 erhielten wir ein neue Tragkraftspritze. Ebenfalls begann die Renovierung des Gerätehauses, damit für das neue TSF-W der entsprechende Platz vorhanden ist zudem wurde die Elektrik an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Am 19.01.2019 hielten wir eine Jahreshauptversammlung ab, bei der im Vereinsregister eine Satzungsänderung eingetragen wurde, bezüglich herabsetzen des Eintritt-Mindestalters in die Feuerwehr.

Die Renovierung der Außenfassade übernahm die Stadt Berching, der innere Umbau wurde durch viele freiwilligen Stunden unserer Kameraden unterstützt. So konnte man die Einweihung zusammen mit dem neuen TSF-W am 12.04.2019 feiern. Die doppelte Einweihung feierten wir zusammen im Pfarrsaal mit den Honoratioren unserer Gemeinde, als auch mit unserem Patenverein und den beiden Patenkindern.

Mögen die Festtage als bleibende Erinnerung in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Pollanten eingehen und die Wehr zu neuer Einsatzbereitschaft und Kameradschaft begeistern! So dachten wir, als wir 2019 die Chronik fertigstellten. Aber unserem Jubiläum 2020 kam bald nach dem Patenbitten die Corona-Pandemie dazwischen. Nach vielen Telefonaten bzw. Videoanrufen oder virtuellen Sitzungen innerhalb der Vorstandschaft und des Festausschusses kamen wir im April 2020 zum Entschluss unser Fest um ein Jahr nach hinten zu schieben.

Im Laufe des Jahres 2020 bekamen wir zum TSF-W noch einen neuen Mannschafts-transportwagen, um bei Einsätzen mit voller Mannschaftsstärke ausrücken zu können. Die offizielle Übergabe fand am 10.12.2020 durch 1. Bürgermeister Ludwig Eisenreich statt. Aber der Coronavirus hielt und hält die Welt weiter in Atem und so fiel im Frühjahr 2021 die bittere Entscheidung, das Jubiläum ersatzlos ausfallen zu lassen.

Chronik
Nach oben scrollen